Vergleich der Auszahlungen für Musik-Streaming: Ratgeber für Musiker

Musik-Streaming hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und ist mittlerweile zu einer der wichtigsten Einnahmequellen für Musiker geworden. Immer mehr Menschen nutzen Streaming-Dienste, um ihre Lieblingsmusik zu hören, anstatt CDs oder Downloads zu kaufen. Daher ist es für Musiker von großer Bedeutung zu wissen, wie viel sie für ihre Musik auf den verschiedenen Streaming-Plattformen verdienen können.

Es gibt jedoch große Unterschiede bei den Auszahlungen der verschiedenen Anbieter. Während einige Streaming-Dienste hohe Vergütungen pro Stream bieten, zahlen andere deutlich weniger aus. Dies kann einen erheblichen Einfluss auf das Einkommen eines Musikers haben und sollte daher bei der Wahl des Streaming-Anbieters berücksichtigt werden.

Die großen Player auf dem Markt: Spotify, Apple Music, Amazon Music und Co.

Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Musik-Streaming-Dienste sind Spotify, Apple Music und Amazon Music. Spotify ist mit Abstand der größte Anbieter und hat weltweit über 345 Millionen aktive Nutzer, davon 155 Millionen zahlende Abonnenten. Apple Music hat rund 60 Millionen zahlende Abonnenten und Amazon Music etwa 55 Millionen.

Diese drei Anbieter dominieren den Markt und haben zusammen einen Marktanteil von über 80%. Es gibt jedoch auch noch andere Streaming-Dienste wie Deezer, Tidal oder YouTube Music, die ebenfalls eine große Nutzerbasis haben, aber im Vergleich zu den Marktführern deutlich weniger zahlende Abonnenten aufweisen.

Wie funktioniert die Auszahlung bei den verschiedenen Streaming-Anbietern?

Die Auszahlung bei den verschiedenen Streaming-Anbietern erfolgt in der Regel auf Basis eines Pro-Rata-Modells. Das bedeutet, dass die Einnahmen aus den Abonnements der Nutzer nach einem bestimmten Schlüssel auf die Künstler verteilt werden. Dabei spielt die Anzahl der Streams eine entscheidende Rolle.

Spotify verwendet beispielsweise das „User-Centric“-Modell, bei dem die Einnahmen eines Nutzers nur an die Künstler ausgezahlt werden, deren Musik er tatsächlich gestreamt hat. Bei anderen Anbietern wie Apple Music oder Amazon Music wird das Geld dagegen nach der Gesamtzahl der Streams aufgeteilt.

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Auszahlungen?

Die Höhe der Auszahlungen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt die Anzahl der Streams eine wichtige Rolle. Je mehr Streams ein Künstler hat, desto höher ist auch seine Vergütung. Darüber hinaus beeinflussen auch die Abonnement-Modelle der Streaming-Dienste die Auszahlungen.

Bei Spotify gibt es beispielsweise sowohl ein kostenloses, werbefinanziertes Modell als auch ein kostenpflichtiges Premium-Modell. Die Vergütung pro Stream ist im Premium-Modell deutlich höher als im kostenlosen Modell. Bei Apple Music und Amazon Music gibt es dagegen nur kostenpflichtige Abonnements, was sich ebenfalls positiv auf die Auszahlungen auswirkt.

Ein weiterer Faktor, der die Höhe der Auszahlungen beeinflusst, sind die Werbeeinnahmen der Streaming-Dienste. Bei werbefinanzierten Modellen wie Spotify Free werden die Einnahmen aus den Werbeanzeigen ebenfalls an die Künstler verteilt. Je mehr Werbeeinnahmen generiert werden, desto höher sind auch die Auszahlungen.

Vergleich der Auszahlungen für die verschiedenen Musik-Genres

Es gibt große Unterschiede bei den Auszahlungen je nach Musik-Genre. Einige Genres wie Pop, Hip-Hop oder R&B sind bei den Streaming-Diensten besonders beliebt und generieren daher auch hohe Einnahmen. Andere Genres wie Klassik oder Jazz haben dagegen eine kleinere Zielgruppe und erzielen entsprechend geringere Auszahlungen.

Laut einer Studie von „Information is Beautiful“ aus dem Jahr 2019 liegt der durchschnittliche Betrag, den ein Künstler pro Stream erhält, bei Spotify bei etwa 0,0038 US-Dollar. Bei Apple Music sind es etwa 0,0074 US-Dollar und bei Amazon Music etwa 0,011 US-Dollar. Diese Zahlen können jedoch je nach Genre stark variieren.

Wie kann man als Musiker die Auszahlungen maximieren?

Um die Auszahlungen zu maximieren, ist es wichtig, möglichst viele Streams zu generieren. Dafür gibt es verschiedene Strategien. Eine Möglichkeit ist es, seine Musik auf Playlists zu platzieren, da diese eine hohe Reichweite haben und viele Streams generieren können.

Darüber hinaus ist es wichtig, seine Musik aktiv zu vermarkten und eine Fanbase aufzubauen. Social-Media-Kanäle wie Instagram oder TikTok können dabei helfen, seine Musik einem breiten Publikum bekannt zu machen und so mehr Streams zu generieren.

Welche Alternativen gibt es zum klassischen Musik-Streaming?

Neben den großen Streaming-Diensten gibt es auch alternative Plattformen, die für Musiker interessant sein können. Eine Möglichkeit ist Patreon, eine Plattform, auf der Künstler ihre Fans dazu ermutigen können, sie finanziell zu unterstützen. Dabei können die Fans monatlich einen bestimmten Betrag zahlen und erhalten im Gegenzug exklusive Inhalte oder andere Vorteile.

Eine weitere Alternative ist Bandcamp, eine Plattform, auf der Musiker ihre Musik direkt an ihre Fans verkaufen können. Dabei haben die Künstler die volle Kontrolle über ihre Musik und erhalten einen höheren Anteil der Einnahmen als bei den großen Streaming-Diensten.

Die Bedeutung von Streaming-Zahlen für das Musik-Business

Die Streaming-Zahlen haben einen erheblichen Einfluss auf das Musik-Business. Sie beeinflussen nicht nur die Chartplatzierungen von Künstlern, sondern auch ihren Erfolg und ihre Bekanntheit. Je mehr Streams ein Künstler hat, desto größer ist seine Reichweite und desto mehr Menschen werden auf ihn aufmerksam.

Darüber hinaus sind die Streaming-Zahlen auch für Plattenfirmen und die Musikindustrie von großer Bedeutung. Sie dienen als Indikator für den Erfolg eines Künstlers und beeinflussen somit auch die Entscheidungen der Plattenfirmen, welche Künstler sie unter Vertrag nehmen und wie viel sie in die Vermarktung investieren.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Auszahlungen für Musik-Streaming

Die Corona-Pandemie hat zu Veränderungen im Nutzerverhalten geführt und somit auch Auswirkungen auf die Auszahlungen für Musik-Streaming. Da viele Menschen während des Lockdowns zu Hause waren, haben sie vermehrt Musik gestreamt, was zu einem Anstieg der Streaming-Zahlen geführt hat.

Gleichzeitig sind jedoch auch die Werbeeinnahmen der Streaming-Dienste zurückgegangen, da viele Unternehmen ihre Werbebudgets gekürzt haben. Dies hat sich negativ auf die Auszahlungen an die Künstler ausgewirkt, da weniger Geld zur Verfügung stand.

Fazit: Welcher Streaming-Anbieter ist der lukrativste für Musiker?

Es ist schwierig zu sagen, welcher Streaming-Anbieter der lukrativste für Musiker ist, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt. Spotify ist zwar der größte Anbieter und hat die meisten Nutzer, zahlt aber im Vergleich zu Apple Music oder Amazon Music weniger pro Stream aus.

Apple Music und Amazon Music haben dagegen eine höhere Vergütung pro Stream, haben aber weniger Nutzer als Spotify. Daher sollten Musiker ihre Entscheidung basierend auf ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen treffen. Es kann auch sinnvoll sein, seine Musik auf mehreren Plattformen gleichzeitig anzubieten, um die Reichweite zu erhöhen und mehr Einnahmen zu generieren.

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