Chef oder Leader: Die Unterschiede in der Unternehmensführung

Wenn Sie ein Unternehmen besitzen, in dem Mitarbeiter beschäftigt sind, hängt der Erfolg nicht nur von Ihnen selbst ab, sondern ebenso von Ihrem Team. Je begeisterter und motivierter die einzelnen Arbeitskräfte sind, umso gewinnbringender ist Ihre Firma. Dabei steht die Einstellung Ihrer Belegschaft im engen Zusammenhang zu Ihrem Führungsstil: Geben Sie als Chef Befehle oder leiten Sie Ihre Angestellten als Leader an?

Charakteristika des Chefs

Dieser Führungstyp delegiert sämtliche Aufgaben an seine Mitarbeiter und verlangt dabei vollständige Einhaltung der feststehenden Vorlagen. Hierdurch präsentiert er seine Machtposition und seinen Einfluss.

Damit keine Zweifel an seiner Autorität aufkommen, beschuldigt er andere der Inkompetenz, falls Schwierigkeiten auftreten, und schmückt sich selbst mit fremden Federn, wenn die Angestellten gute Arbeit leisten.

Bosse sind stets der Meinung zu wissen, wie alles funktioniert, und erwarten dies genauso von ihren „Untertanen“. Bringen Betriebsangehörige, die unter ständiger Beobachtung stehen, alternative Möglichkeiten oder effizientere Arbeitsabläufe vor, werden diese vom Chef im Keim erstickt beziehungsweise als seine eigenen Ideen vorgebracht.

Bei geringsten Zwischenfällen kritisiert der Meister die Belegschaft und macht sie gegebenenfalls sogar nieder. Geht es ihm nicht schnell genug, treibt er alle an.

Oft führt diese Haltung nicht nur zu Unmut beim Chef selbst, sondern auch bei den Mitarbeitern. Das Ergebnis ist ein häufiger Personalwechsel, der entweder durch die Kündigung vom Boss oder dem unzufriedenen Kollegen ausgesprochen wird.

Charakteristika des Leaders

Ein weitaus modernerer Führungsstil ist der Leader, der den Angestellten aktiv zeigt, wie sie ihre Aufgaben erfüllen und bereit ist, sie auf dem Weg dorthin zu begleiten und anzuleiten.

Für ihn zählt das „Wir“, da er weiß, dass ein erfolgreiches Unternehmen das Resultat einer guten Zusammenarbeit ist, bei der alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Jeder einzelne Arbeitnehmer ist für ihn wertvoll. Er weckt bei den Mitarbeitern die Begeisterung für ihr Tun und erweist ihnen Anerkennung, sowohl beim Erreichen des Endergebnisses als auch bei Teilzielen.

Der Leader pflegt einen freundschaftlichen Umgang mit der Belegschaft und ist an der Lösung von Problemen beteiligt. Er hat für jeden Angestellten ein offenes Ohr und ist aufgeschlossen für neue Ideen, die das Arbeiten effizienter gestalten. Hierdurch erkennt er bei den einzelnen Kollegen Stärken, die er fördern kann und Schwächen, die er gemeinsam mit dem Betroffenen auszugleichen versucht.

Angebrachter Kritik gegenüber ist er gesprächsbereit und gewillt Fehler einzugestehen. Er weiß, dass er selbst ebenfalls etwas von seinem Team lernen kann und ist bereit, sich stets weiterzuentwickeln.

Der richtige Führungsstil für ein erfolgreiches Unternehmen

In der heutigen Zeit steht die Wirtschaft vor neuen Herausforderungen, in denen nicht nur Mitarbeiter gefragt sind, die ihre Aufgaben erfüllen, sondern kreativ und motiviert sind und sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können.

Ein Team ist nur erfolgreich, wenn sich jedes Mitglied über seine Verantwortung bewusst ist, die es trägt. Ein Schlüssel hierfür ist die Selbstwirksamkeit. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer Vertrauen in sich hat, die übertragene Aufgabe gelungen auszuführen, und Schwierigkeiten bei der Umsetzung selbst bewältigen kann. Dazu ist unter Umständen eine gewisse Freiheit nötig, die ihm eingeräumt werden muss.

In einer starren Unternehmenshierarchie, in welcher der Chef seine Mitarbeiter nur als Mittel zum Zweck ansieht, ist dies nicht möglich. Hier ist ein guter Leader erforderlich, der die Belegschaft aufbaut, trainiert und wertschätzt.

Insbesondere Start-ups und kleine Unternehmen profitieren von einer flachen Hierarchie, in der sich alle kennen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Wächst ein Konzern, müssen Aufgaben auf verschiedene Abteilungen aufgeteilt werden, die von kompetenten Führungskräften geleitet werden, die eher über die Kompetenzen eines Leaders als eines Chefs verfügen.

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